Ihre Arbeit ist zur Zeit wieder in aller Munde, ist ihre Zukunft auf selbstständiger Basis doch aufgrund zukünftig sehr hoher Versicherungskosten nicht mehr sicher. Dabei ist gerade die Arbeit von Hebammen, außerhalb der Kliniken ein wichtiger Bestandteil der Vesorgung von Schwangeren, Frauen im Wochenbett und neugeborenen Babys. Denn, Hebammen bringen nicht nur auf professionelle Art und Weise Kinder zur Welt, sondern bieten vielfältige Hilfe rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt.
Die Arbeit der Hebammen
Geburtsvorbereitung
Schon lange vor der Geburt eines Babys beginnt die Arbeit der Hebammen. Sie bieten Geburtsvorbereitungskurse an, die auf die Entbindung und auch auf die erste Zeit mit dem Kind vorbereiten. Diese Kurse nehmen angehenden Müttern die ersten Ängste wenn es darum geht sich unmittelbar nach der Geburt um das Kind zu kümmern. Auch die regelmäßig trainierten Entspannungsübungen gehören zum Kurs dazu, denn eine entspannte Herangehensweise an den stressigen Alltag den so ein Neugeborenes mit sich bringt, will gelernt sein. Diese Übungen finden für gewöhnlich zwischen der 28ten und 30sten Schwangerschaftswoche statt, fördern das eigene körperliche Wohlbefinden und sorgen für ein ruhiges, durchdachtes Handeln.
Während der Geburt
Während einer Geburt muss nach deutschem Recht (außer in Notfällen) immer eine Hebamme anwesend sein. Wird man nicht bereits vor der Geburt von einer Hebamme betreut, die auf Nachricht die werdende Mutter mit in das Kranken- oder Geburtshaus begleitet, so stellt die Klinik selbst den werdenden Eltern eine diensthabende Hebamme zur Seite. Bis zur eigentlichen Geburt des Kindes ist es sie, die der Schwangeren mit Atemübungen durch die Wehen hilft und bei der schließlichen Geburtsphase Anleitungen zum Pressen gibt. Sie überwacht sowohl die Herztöne des Kindes als auch den Gesundheitszustand der Mutter und holt bei Bedarf und schließlich zur direkten Geburt weitere medizinische Hilfe. Denn, zwar darf die Hebamme einfache Schmerzmittel verabreichen, jedoch bedarf es eines Arztes sollte ein Zugang oder eine PDA gelegt werden und sollte es Nachsorge in Form einer Naht etc. bedürfen.
Nach der Geburt
Wenn die Geburt erst einmal überstanden ist und es nun heißt sich in einem völlig neuen Alltagsrhytmus zurechtzufinden, kommen recht schnell ganz neue Fragen auf. Zum Beispiel wo das Baby am besten schlafen sollte, wie man richtig stillt und wie der Partner in diesem ganzen Wirbel um Mutter und Kind auch ein wenig Platz findet, um seine Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Für diese Fragen steht die Hebamme jederzeit zur Verfügung. Die tägliche Nachsorge die von der Hebamme in den 10 Tagen nach der Geburt durchgeführt wird bezahlt sogar die Krankenkasse. Die Hebamme ist dafür da, dass die richtigen Griffe erlernt werden, der Bauchnabel gut abheilt und es auch sonst der Gesundheit des Kindes gut geht. Bei der Mutter überwacht sie die Rückbildung der Gebärmutter. Nach diesen 10 Tagen endet die Hilfe der Hebamme keinesfalls plötzlich, denn die Kasse zahlt weiterhin 16 Besuche die sich über einen Zeitraum von 8 Wochen verteilen. Bei größeren Problemen werden die Abstände der Besuche natürlich intensiviert. Gezahlt wird auch die Rückbildungsgymnastik die 3 Monate nach der Entbindung einsetzt. Dort wird der Beckenboden trainiert und durch Trainingsmethoden wie Yoga, Ernährungs- oder Stillberatungen und auch Babymassage werden die großen und auch kleinen Körper wieder voll auf Trab gebracht. Auf eine Hebamme hat man auch dann Anspruch wenn man während der Geburt noch nicht von solch einer betreut wurde (beispielsweise bei einer spontanen Hausgeburt).
Das wertvolle an einer Hebamme ist besonders die Beziehung die man mit ihr aufbauen kann und die Fähigkeit der Hebamme durch ihre Erfahrung genau auf die Bedüŕfnisse der Mutter und des Kindes eingehen zu können. Zu wissen das jemand nicht nur eine Krankenakte sondern Mutter und Kind persönlich kennt, kann die Einstellung die Eltern zum Kinder-kriegen haben maßgeblich verändern.
Hebamme – Ab wann?
Ab wann sollte man sich um eine Hebamme kümmern? Das kann sehr unterschiedlich sein. Möchte man von einer ganz bestimmten Person während der Schwangerschaft und Geburt betreut werden, so sollte man sich rechtzeitig bei dieser anmelden. Denn, Hebammen können nur eine gewisse Anzahl an Frauen betreuen um nicht Gefahr zu laufen mehrere Geburten gleichzeitig begleiten zu müssen, was nicht möglich ist. Zudem kann es sinnvoll sein, bereits in der Frühschwangerschaft auf die Hilfe einer erfahrenen Hebamme zugreifen zu können. Sie haben oft hilfreiche Tipps gegen die Übelkeit oder anderen Beschwerden der Frühschwangerschaft. Generell aber sollte man sich am besten spätestens um die 25. Schwangerschaftswoche herum um eine geeignete Hebamme kümmern.
Wie finde ich die richtige Hebamme?
Es ist heute gar nicht so unüblich, sich mehrere Hebammen einzuladen und sozusagen nacheinander zu „casten“ um eine Dame zu finden, bei der die Chemie stimmt. Grundsätzlich aber sind alle Hebammen geschult, sich auf die verschiedensten Personen und somit auch individuellen Wünsche einer Schwangeren oder des Paares einzustellen. Manchmal sollte man bei der Entscheidung für eine Hebamme auch mit einbeziehen, welche Leistungen zusätzlich zur normalen Vor- und Nachsorge möglich sind. So bieten manche Hebammen beispielsweise geburtsvorbereitende Akupunktur oder eine Rückbildung im eigenen Zuhause an.
Wer übernimmt die Kosten für eine Hebamme?
Die Kosten für Besuche der Hebamme übernimmt die Krankenkasse. Vor der Geburt übernimmt die Krankenkasse 12 Besuche, in den ersten 10 Tagen nach der Geburt kommt die Hebamme nach Bedarf. Bis zur vollendeten 8. Lebenswoche des Babys können bis zu 16 Besuche abgerechnet werden. Auch die Kosten für eine Rückbildungsgymnastik werden voll von der Krankenkasse übernommen. Lediglich Zusatzleistungen wie die Akupunktur haben Schwangere selbst zu tragen.