Die Entscheidung für ein gemeinsames Kind fällen (in den meisten Fällen) sowohl der Mann als auch die Frau. Gemeinsam wägen sie ab ob die finanziellen Mittel ausreichend sind, ein Kind mit Job und Karriere vereinbar sind und man sich miteinander sicher ist. Denn ein Kind bindet junge Eltern für viele Jahre aneinander. Ebenfalls gemeinsam erleben die werdende Mutter und der baldige Vater die Schwangerschaft. Doch bereits hier stellen viele werdende Väter fest: Bei der Sache mit dem Kind, fühle ich mich etwas außen vor.
Denn auch wenn sich die Väter überaus viel Mühe geben, über den Bauch Kontakt zum Kind aufzubauen, so ist dieser lange nicht Vergleichbar mit dem, was werdende Mütter während der Schwangerschaft erleben. Bereits mit den ersten Schwangerschaftsbeschwerden hat die werdende Mutter früh die Gelegenheit die Schwangerschaft wahrzunehmen, zu realisieren, dass bald eine große Veränderung bevorsteht. Und auch die ersten kleinen Tritte, für die Mutter so unbegreiflich und bezaubernd, bleiben der Außenwelt verborgen. So fühlen sich die Partner häufig schon jetzt ein wenig an den Rand gestellt, haben sie doch noch sehr wenig Einfluss auf das kleine Baby.
Stillen oder Fläschchen
Nicht immer haben Eltern die Wahl wenn es um das Thema „Stillen oder Fläschchenkost“ geht. Auch wenn viele Paare sich wünschen, dem Baby die natürlichste Form der Ernährung zu ermöglichen, so kann es trotzdem Probleme in den ersten Tagen geben, die das Stillen unmöglich machen. Die meisten Eltern und vor allem Väter, die sowohl die Kosten, als auch die Gesundheit der Kinder im Blick haben, dazu, dass die Mutter stillt. So mancher Vater ist sich seiner Entscheidung vor allem wegen der Beziehung zwischen Vater und Kind nach den ersten Tagen aber nicht mehr ganz sicher.
Wenn Väter sich außen vor fühlen
Das Stillen ist ein ganz intimer Moment zwischen Mutter und Baby. Beide genießen die täglichen Augenblicke, wenn das Baby zufrieden schmatzt und die Mutter ihr Baby ganz innig spüren kann. Es sind kleine Kuschelmomente voller Harmonie und Zufriedenheit, die dem Vater verwehrt bleiben. Es sind genau diese Momente des Tages bei denen sich Väter nur wenig beteiligen können und bei denen das Baby vollkommen auf die Mutter angewiesen ist. Für das Stillen ist die Mutter nun einmal Bezugsperson Nummer 1. Dieses Gefühl „gebraucht zu werden“ vermissen viele Männer wenn ihre Frauen stillen. Sie sorgen sich, ob sie eine ebenso enge Beziehung zum Kind aufbauen werden wie die Mutter, haben das Gefühl später mit ganz besonders viel Aufmerksamkeit alles nachholen zu müssen. Manche Väter verspüren auch plötzlich ein Unbehagen dem Kind gegenüber, das sich auf einmal zwischen den Vater und seine Partnerin drängt. Denn was zu Beginn neben dem Stillen bleibt ist gefühlt vor allem die Babypflege. Irgendwie besch**eiden. Doch als Vater sollte man sich ruhig darüber bewusst sein, dass das Stillen durch die Mutter in der Entwicklung des Kindes ganz natürlich vorgesehen ist und der Vater an anderen Stellen der Entwicklung wieder Funktionen hat, die die Mutter nicht unbedingt ersetzen kann.
Was kann man tun um Väter mit einzubeziehen?
Damit man sich in seiner Familie als Vater weit besser fühlt, kann man aber ein paar Dinge tun. Denn es gibt als Familienvater ja noch zahlreiche weitere Funktionen, mit der man zu einem glücklichen Familienleben und einer guten Vater-Kind-Beziehung beitragen kann.
Das Stillen sollte für alle Beteiligten in der Familie zu einer schönen Erfahrung im Leben werden. Deshalb ist es wichtig, dass sowohl Mutter als auch der Vater ihr Mögliches tun, damit der Partner sich in diesem Prozess wohl fühlt und nicht nur zwischen der Mutter und dem Kind eine intensive Beziehung bzw. Bindung entsteht, sondern auch eine gesunde Vater-Kind-Beziehung sich entwickeln kann.
>zum Thema Bindung siehe auch Bonding bei Babys
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Was aber tun, wenn man merkt, dass die Mutter eine enorme Mutter-Kind-Beziehung durch das Stillen erlebt, jedoch trotzdem von Tag zu Tag zu immer schlimmer werdenden Stimmungsschwankungen tendiert, die den Vater belasten? Wenn man als Partner nicht mehr wahrgenommen wird? Und die Frau voll stillt, man aber merkt, dass ihre Laune in den Keller gerät? Man kann sie ja nicht mal wegschicken, da sie ja ständig stillt? Kein Kinobesuch, ruhiger Einkauf oder Spaziergang alleine möglich ist? Wie kann man einer voll stillenden Mutter den Stress abnehmen, wenn sie keine Flasche geben will?
Hallo Andy,
Das klingt, als würde dich die aktuelle Situation sehr belasten. Wie alt ist das Baby denn gerade?