Baby schreit beim Stillen

Baby schreit beim Stillen an der Brust Als wäre man mit kleinem Baby nicht eh schon verunsichert genug. Trotz aller Bücher, Ratschläge und Kurse – am Ende ist das eigene Baby nun einmal ein Individuum und uns noch ein wenig fremd. Wir kennen seine Bedürfnisse noch nicht genau, schließlich kann es sich in den ersten Lebensjahren kaum ausdrücken. Außerdem fehlt es schlicht an Erfahrung. Wenn ein Baby also scheinbar grundslos schreit und alle normalerweise gut funktionierenden Tricks und Kniffe nicht mehr weiterhelfen ist Verzweiflung durchaus verständlich.

 

Um so mehr, wenn das Baby ausgerechnet beim Stillen schreit oder beim Stillen weint, dem Trostspender schlechthin. Tatsächlich sind es viele Mütter, die damit konfrontiert werden, dass ihr Baby beim Stillen aufeinmal jedes Mal schreit und sich so gar nicht beruhigen möchte. Das Ergebnis: Man wird nervös die Nervosität überträgt sich auch noch auf das Baby. Was für eine Ausnahmesituation und Nervenprobe. Doch dem kann man Abhilfe schaffen bzw. kann man Möglichkeiten finden, diese Phase besser zu überstehen. Denn, Ursachen für das Schreien beim Stillen gibt es viele.

 

 

Warum schreit mein Baby beim Stillen? – Ursachen für das Schreien

Es gibt verschiedene Anlässe, die dazu führen können, dass das eigene Baby die Brust anschreit oder das Trinken an der Brust nicht mehr als angenehm oder trostspendend empfindet, sondern beim Stillen schreit (Stillstreik).

  • Wenn die Milch einen anderen Geschmack angenommen hat
    Einer der Gründe, warum das Baby immer schreit kann sein, dass sich die Milch der Mutter im Geschmack verändert hat. Ab der 8. Woche entwickelt sich bei den Babys der Geruchs-und Geschmackssinn. Wenn die Mama dann etwas gegessen hat, das stark gewürzt war oder einen intensiven Geruch hatte, bekommt das Baby diese Geschmäcker und Gerüche auch beim Stillen mit. Zum anderen kann auch Stress bei der Mutter oder schwere körperliche Arbeit den Geschmack der Milch verändern.Dagegen gibt es einen kleinen Tipp: Wenn die Mutter vor dem Stillen beispielsweise einen Griesbrei mit natürlicher Vanille zu sich nimmt, geht der Vanillegeschmack wie auch alle anderen in die Milch über. Babys lieben das Aroma und den Geschmack von Vanille.
  • Entwicklungsphasen
    Mit den Wochen und Monaten zeigt das Baby was ihm gefällt und was nicht. Das heißt auch, dass das Baby seinen eigenen Charakter und seinen eigenen Kopf entwickelt. Wenn ihm dann etwas nicht passt, wird es lautstark deutlich gemacht. Bei dem Wachstumsschub kommt es auch dazu, dass das Baby sich zum ersten Mal ein wenig von der Mutter abnabelt. Es spürt, dass es mit der Mutter nicht eins ist, sondern dass sie zwei eigene Persönlichkeiten sind. Es bekommt ein Gefühl für Du und Ich. Das Baby lernt, dass die Brust nicht ihm, sondern der Mutter gehört und sie diejenige ist, welche die Brust gibt und nimmt. Das nennt man die Brust-Schimpf-Phase. Das Baby erlebt in dieser Zeit so etwas wie seine erste Pubertät. Es schimpft die Brust an und lernt so seine erste Eigenständigkeit. Dabei trinkt das Baby erst, lässt dann von der Brust ab und schreit unerwartet wütend los.Wenn die Mutter diesen kindlichen Denkansatz verstanden hat, dann fällt es ihr in der Regel leichter das Stillen weiter durchzuführen. Diese Phase beginnt in der Regel ab dem 3. Monat und dauert ein paar Wochen an. Es sollten aber alle anderen Möglichkeiten wie Ohrenschmerzen, ein Soor oder auch Halsschmerzen ausgeschlossen werden.
  • allgemeines Unwohlsein
    Wenn das Baby beim Stillen unleidlich ist, kann es auch an einem gewöhnlichen Wachstumsschub liegen. Dann fühlen sich die Babys in der Regel einfach nicht wohl und sind quengelig, ganz egal was sie gerade tun. In den ersten 14 Monaten macht das Baby acht Wachstumsschübe durch, welche aber nicht nur etwas damit zu tun haben, dass es größer wird, sondern das Kleine entwickelt auch alle Sinne und verändert sein Wesen. Zum einen wird es wacher, es nimmt seine Umwelt ganz anders wahr. Das führt häufig zu Unsicherheiten und dann eben auch zum Quängeln.
  • Schmerzen beim Trinken
    Die erste Vermutung die wir Mütter üblicherweise haben, sind Schmerzen beim Trinken. Das ist durchaus nicht zu weit hergeholt. Denn die warme Milch kann zu diversen Beschwerden führen wenn der Bauch gerade nicht so arbeitet wie er sollte. Leiden die Kleinen beispielsweise an 3 Monats-Koliken oder Verstopfung, so führt jegliches Trinken immer wieder zu weiteren Schmerzen.
    Auch falsches Trinken kann zu Schmerzen führen. Wenn das Baby nämlich zu viel Luft beim Stillen schluckt, so bekommt es unangenehme Blähungen, die mit jedem Schluck unangenehmer werden.
    Manche Kinder leiden unter einer körperlichen Blockade, die beispielsweise durch die Geburt bzw. den Weg durch den Geburtskanal entstanden sein kann. Dann kann die Haltung beim Stillen unangenehm sein. Ein Osteopath kann helfen solche Blockaden zu lösen.
  • falsche Brust
    Auch wenn es für Mütter unangenehm ist, nur an einer Brust zu stillen (wer mag schon zwei ungleich große Brüste vor sich her tragen?), so manches Baby schreit beim Stillen genau um dies zu erreichen. Viele Babys haben ihre Lieblingsbrust und versuchen sich durch das Schreien oder Verweigern einer Brustseite bemerkbar zu machen. Das kann an der Form der Brustwarze liegen oder möglicherweise daran, dass die Milch auf einer Seite besser fließt.
  • zu wenig Milch
    Viele Mütter stillen während einer solchen Phase ab. Leider häufig grundlos. Denn anders als eben jene Frauen vermuten ist es selten eine ungenügende Milchmenge, über die das Baby schimpft. Produziert die Brust nicht mehr ausreichend Milch und saugt das Baby weiter, so würde die Mutter das schnell durch wunde Brustwarzen spüren, die durch den starken Unterdruck enorm belastet werden.
  • Das Baby fängt das Zahnen an und hat Schmerzen
  • Saugverwirrung Es kann zu einer Saugverwirrung beim Baby kommen, wenn es z. B. an einer Falsche gesaugt hat und jetzt nicht mehr an der Brust saugen will

 

Tipps: Was hilft gegen den Stillstreik?

Baby wird an Brust gestillt Blähungen und Verstopfung lassen sich behandeln. Ob nun mit der Gabe von pflanzlichen Mitteln oder durch Massagen und Co. Wenn das Baby aber aufgrund von Entwicklungsschüben oder schlichtweg übler Laune beim Stillen schreit, so hilft nur eines: Ruhe bewahren und das Baby soweit möglich ablenken (z.B. Füßchen massieren).
Wenn das Baby schreit und nicht trinken möchte, ist das Stress für Mutter und Kind. Ist die Mama dann aufgeregt und unsicher, überträgt sich das natürlich auch auf das Baby. Hilfe kann auch eine Hebamme oder eine Stillgruppe leisten. Aber auch die Milch leidet darunter. Das kann soweit kommen, dass die Milch weg bleibt. Darum sollte gerade die Mutter ruhig bleiben und sich wie auch das Kind ablenken. So werden beide ruhig und das Trinken an der Brust kann nochmals in Angriff genommen werden.

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