Die Hälfte der Schwangerschaft ist geschafft. In der 22. Schwangerschaftswoche befindet man sich jetzt im 6. Monat der Schwangerschaft. Die meisten Frauen wissen nun seit circa 4 Monaten von ihrem Glück. Fast genau die selbe Zeit haben sie nun noch vor sich, ehe sie ein kleines Stück lebendige Liebe in ihren Armen halten dürfen. Das kleine Wesen, wunderbar geschützt im Bauch seiner Mutter, wächst und wächst, entwickelt sich fortwährend. Zwar vergehen bis zu seiner Geburt noch viele Wochen, doch bereits jetzt sieht das Baby aus wie ein fertig entwickelter Mensch.
Spätestens jetzt wird der zweite große Ultraschall durchgeführt, bei dem der Frauenarzt die biometrischen Daten des Babys misst und notiert und auch die Schwangere ausgiebig untersucht.
22. SSW: Entwicklung des Babys
Mit gerade einmal 475 g auf 28 cm Körpergröße ist das Baby in der 22. SSW noch sehr zart. Es hat ungefähr die Größe einer Papaya. In der vergangenen Zeit hat es unter der faltigen, durchsichtigen Haut kaum Fettreserven angelegt. In den letzten Wochen hat es sein Augenmerk vor allem auf die körperliche Entwicklung der Organe, des Gehirns und seiner ersten Motorik gelegt. Die Sinne wurden ausgeprägter, es kann nun riechen, schmecken, hören, sehen und tasten. Ab jetzt geht es vor allem darum Fett anzulegen und die ersten Organfunktionen zu trainieren.
Natürlich kann das ungeborene Baby noch nicht trainieren zu atmen in dem es tiefe Züge frischer Luft einatmet. Stattdessen nutzt es das Fruchtwasser um Atemübungen zu vollziehen. Weil das Zwerchfell aber noch sehr unterentwickelt ist, kommt es (auch weit nach der Geburt noch) häufig zu Schluckauf. Diese vielen kleinen Hickser können schwangere Frauen deutlich spüren. Vor allem wenn der Kopf bereits oberhalb der Blase liegt, kann das ganz schön unangenehm werden. Selbst von Außen sind die regelmäßigen, ruckartigen Bewegungen des Babys zu spüren.
Was ist auf dem Ultraschallbild zu sehen?
Beim Ultraschall in der 22. SSW kann man die Hand- und Fußknöchelchen sehen. Genauso wie die Wirbelsäule zu erkennen ist.
Die Mutter in der 22. SSW (Schwangerschaftswoche)
Langsam aber stetig macht sich das Baby im wahrsten Sinne des Wortes breit. Die meisten Hosen dürften jetzt nicht mehr passen und entweder durch Knopf-Verlängerungen (gibt es hier bei amazon) erweitert oder durch Schwangerschaftskleidung ersetzt worden sein. T-Shirts beginnen zu kurz zu werden oder um den Bauch herum unangenehm zu spannen.
Gewichtszunahme
Die neuen Kleidergrößen kommen nicht immer nur durch den Umfang des Bauches. Im Augenblick haben die meisten Frauen zwischen 5 und 7 kg mehr auf der Waage. 250 bis 500 g werden es nun wöchentlich sein, die man als Schwangere verkraften muss. Eventuelle Heißhungerattacken sind ganz normal. Sündigen ist in Ordnung, jedoch sollte man auf längere Sicht gesehen unbedingt darauf achten auch einen gesunden Ausgleich zu finden. Gesunde Mischkost ist nicht nur aufgrund der Gewichtszunahme wichtig, sondern auch um den Bedarf an Calcium, Magnesium etc. zu decken.
Typische Schwangerschaftsbeschwerden
- Krämpfe
Viele Schwangere leiden aufgrund von Magnesiummangel in diesen Schwangerschaftswochen an Magen- und Wadenkrämpfen. Ein enormer Magnesiummangel kann auch in der 22. SSW schon zu vorzeitigen Wehen führen und sollte deshalb ausgeglichen werden. Viel können schwangere Frauen über die Ernährung tun, indem sie viel grünes Gemüse, Fisch, Fleisch und gesunde Milchprodukte zu sich nehmen. Ergänzend können außerdem nach Rücksprache Magnesiumtabletten vom Frauenarzt verschrieben werden. - Krampfadern
Schwangere Frauen sollten grundsätzlich nicht zu lange sitzen um ihre Beine zu entlasten, die nun eine ungewohnte Last zu tragen haben. In kurzen Pausen sollte man daran denken, die Beine hoch zu legen, Salben aufzutragen oder ab und an kühle Umschläge zu machen. Jene, die an ausgeprägten Krampfader leiden oder bei denen sie während der Schwangerschaft entstehen, wird der Frauenarzt Kompressionsstrümpfe empfehlen um das belastete Gewebe zu unterstützen. - Ausfluss / Verstopfung
Unangenehme Nebenwirkung einer Schwangerschaft kann sehr starker Ausfluss sein. Dennoch ist es ratsam keine Tampons zu benutzen, sondern stets auf Binden zurück zu greifen. Vorsicht gilt auch bei der generellen Intimhygiene. Während einer Schwangerschaft ist die Gefahr groß sich eine Harnwegsinfektion bzw. Blasenentzündung einzufangen. Bei auftretenden Beschwerden oder Juckreiz deshalb immer einen Arzt aufsuchen. Auch Hämorrhoiden sind eine häufige und lästige Begleiterscheinung. Da schwangere Frauen zu Verstopfung neigen treten sie besonders häufig in diesen 40 Wochen auf, können aber mit Salben gut behandelt werden.
Natürliche Pflege
Um die 22. Schwangerschaftswoche herum können viele Frauen beobachten, wie sich ihre Brüste verändern. Kleine Erhebungen auf dem Brustwarzenvorhof, die sogenannten Montgomery-Drüsen bereiten die Brust auf das Wachstum durch den Milcheinschuss und das Stillen vor, indem sie eine fetthaltige, pflegende Substanz absondern.
Zeit nehmen für die Zukunft
Um die 30. Woche herum beginnen viele Frauen (durch Resturlaub) ihren Mutterschutz anzutreten. Spätestens dann ist viel Zeit sich ausgiebig über das Leben mit Baby zu informieren. Im Internet gibt es zahlreiche Babyratgeber, die aber auch jetzt schon für Schwangere interessant sein können. Generell kann man nun ruhig langsam die Zeit nutzen sich mit seinem Partner über die dreisame Zeit zu unterhalten, Fragen zu Einrichtung und Aufgabenverteilung nach der Geburt zu klären oder einfach gemeinsam das Baby zu genießen.