Na, wenn das Mal nicht eines der häufigsten Gesprächsthemen in einer Schwangerschaft ist. Über was sollte man sich auch sonst unterhalten? Ganz ehrlich, vermutlich sind Hämorrhoiden wohl eine der wenigen Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft über die sich sogar gute Freundinnen nur ungern unterhalten. Denn, all das was auch nur im Entferntesten mit Stuhlgang bzw. unserer eher unhygienischeren Intimregion zu tun ist uns doch irgendwie peinlich. Dementsprechend fehlt es betroffenen Schwangeren auch an Wissen. Hausmittelchen oder Tipps wie „was tun bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft“ werden selten von Müttern an Kinder weitergegeben.
Umso besser, dass das World Wide Web und die Schulmedizin bestens darüber Bescheid wissen und mit einem der vielen Irrtümer schon direkt aufräumen: Hämorrhoiden an sich sind nämlich gar keine Erkrankung bzw. keine Beschwerde.
Was sind Hämorrhoiden?
Jetzt wird es fachlich. Als Hämorrhoiden bezeichnet man das Geflecht aus Arterien und Venen zwischen dem Enddarm und dem After. Die Hämorrhoiden bilden zusammen mit dem Schließmuskel den Feinverschluss. Damit sind sie verantwortlich dafür, dass Stuhlgang und Co. zurück gehalten werden können. Entzündet sich das Gewebe um das Arterien-und Venengeflecht, spricht man meistens eben von den typischen „Hämorrhoiden“, dabei sind Hämorrhoiden ja wie gesagt etwas völlig natürliches, jeder Mensch hat sie.
Bei einer Entzündung jedoch kann es passieren dass das Gefäßpolster anschwillt und nach außen aus dem After herausgedrückt wird.
Die Ursachen für Hämorrhoiden-Leiden
Typische Ursachen für entzündete Hämorrhoiden sind:
Hämorrhoiden in der Schwangerschaft
Bei Frauen können geschwollene Hämorrhoiden auch ein-oder mehrmals in der Schwangerschaft auftreten. Kaum zu glauben, oder? Wieder einmal merkt man, dass es sich hier um ein Tabu-Thema handelt, denn: Bis zu 50% aller schwangeren Frauen leiden unter Hämorrhoiden in der Schwangerschaft.
Während einer Schwangerschaft sind oft mehrere Umstände dafür verantwortlich Reizungen an den Hämorrhoiden hervorzurufen.
Wie erkennt man entzündete oder gereizte Hämorrhoiden?
Beschwerden aufgrund der Hämorrhoiden erkennen schwangere Frauen oft schon ohne einen Arzt. Denn, gereizte Hämorrhoiden führen zu überaus unangenehmem Juckreiz, teils starken Schmerzen oder gar Blutungen. Durch Abtasten der Analregion, eben dem Vorfinden von Blut auf dem Toilettenpapier oder einer Darmspiegelung (bei Entzündungen innerhalb des Körpers) kann man Hämorrhoiden feststellen.
Natürlich ist es unangenehm Untersuchungen bzw. eine genaue Sichtung dieser Intimregion vornehmen zu lassen. Aber mal ganz ehrlich: Im Laufe der Schwangerschaft und Geburt werden noch so einige Personen diese Region zu Gesicht bekommen, abtasten und untersuchen. Wenn eine dieser vielen Untersuchungen dazu führt, das die unangenehmen Beschwerden gelindert werden, sollte es das durchaus wert sein.
Behandlung: Was tun bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft?
So werden Hämorrhoiden in der Schwangerschaft behandelt: Wurden entzündete Hämorrhoiden festgestellt, sollte man wirklich nicht in Panik geraten. Denn, dieses Leiden lässt sich konservativ mit einer Zäpfchenkur oder bei starken Leiden auch operativ behandeln. Weil schmerzende oder juckende Hämorrhoiden häufig erst in der Schwangerschaft auftreten und im Anschluss oft von selbst verschwinden ist Letzteres nur äußerst selten der Fall.
Mittel gegen Hämorrhoiden bzw. Entzündungen und Reizungen dieser:
Auf Abführmittel sollte auf jeden Fall verzichtet werden, da der dauerhafte Gebrauch Stuhlprobleme eher begünstigt und das Hämorrhoidalleiden verschlechtert.
Können gereizte Hämorrhoiden Probleme bei der Geburt machen?
Eine Gefahr oder ein Risiko für die Geburt des Kindes bilden Hämorrhoiden in der Regel nicht, sie sind lediglich unangenehm. Man braucht sich im Falle eines Hämorrhoidenvorfalls keine Gedanken über Komplikationen bei der Geburt machen!
Falls einen unangenehmer Juckreiz oder gar Schmerzen plagen und womöglich angeschwollene Hämorrhoiden bereits aufgefallen sind, sollte man wirklich ohne zu zögern einen Arzt aufsuchen. Hämorrhoidalleiden sind einem unangenehm oder sogar peinlich. Klar. Trotzdem sollte man sie nicht einfach „aussitzen“ (haha, wortspiel…) . Denn, sind sie zwar nicht gefährlich, können sich aber auf Dauer richtig entzünden und dann zu einer wirklichen Last in der Schwangerschaft werden. Und gerade in der Schwangerschaft, wenn man sich eigentlich auf die schönen Dinge, wie das baldige Leben mit Baby konzentrieren möchte, kann man auf solche Art von Problemchen gut verzichten.
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