Die 10. Windel mit unangenehm riechendem und flüssigem Stuhl. Nicht etwa der übliche, ebenfalls weiche Still-Stuhl, sondern besorgniserregender Windelinhalt. Wenn Babys (Säugling) unter Durchfall leiden, haben wir meist Berge an Wäsche zu waschen (denn auch die besten Windeln sind diesem Gegner nicht immer gewachsen) und wir Eltern bekommen es mit der Angst zu tun. Kein Wunder, geht es doch um die Gesundheit unseres Babys. Schnell stehen diverse mögliche Krankheiten (Infektionen, Magen-Darm-Erkrankungen etc.) und die Gefahr der Austrocknung im Raum. Wann aber kann man Durchfall relativ entspannt gemeinsam mit dem Kind ausstehen und wann gilt es tatsächlich dringend einen Arzt mit dem kranken Baby aufzusuchen? Was hilft möglichst schnell und effektiv bei Durchfall?
Ab wann hat ein Baby Durchfall?
Flaschennahrung oder Stillkind?
Eltern gestillter Babys werden im Gespräch mit Eltern, die ihrem Kind die Flasche geben, sicherlich einen Unterschied in der Konsistenz des Windelinhaltes feststellen. (Sofern es sich dabei um so tiefgehende Gespräche handelt. Bei Eltern verschwindet die Schamgrenze bei solchen Themen tatsächlich erschreckend schnell). Während Eltern von Babys die Flaschennahrung bekommen tendentiell eher mit Verstopfung der Kleinen zu kämpfen haben, sehen sich Eltern gestillter Kinder automatisch wesentlich häufiger mit der Frage konfrontiert: „Ist das noch normal oder schon Durchfall?“. Der Stuhlgang eines gestillten Babys nämlich ist eher hellgelb und flockig, häufiger und auch deutlich flüssiger als der von Flaschenkindern. Oft machen gestillte Kinder direkt während oder kurz nach dem Trinken in die Windel. Ist die Verdauung erst einmal eingespielt so machen gestillte Babys in etwa doppelt so viele Windeln voll, wie Flaschenkinder.
Selbst Windel-Hersteller haben sich mittlerweile auf diesen prägnanten Unterschied eingestellt und Windeln entwickelt, die entsprechend der Ernährung unterschiedlich aufgebaut sind. Faszinierend…
Übler Geruch
Der deutlichste Hinweis darauf, dass das eigene Baby Durchfall hat, ist ein ungewohnt übler Geruch der Windel, eine eher schleimige und sehr wässrige Konsistenz oder eine deutliche Verfärbung.
Durchfall – Welche Farbe ist normal?
Die Farbe des Stuhlgangs kann viel Aufschluss darüber geben, ob ein Baby Durchfall hat oder es sich um eine Erkrankung handelt. Doch nicht jede ungewohnte Farbe bedeutet automatisch das Schlimmste.
Schleimiger Stuhlgang
Wie sieht Durchfall beim Baby aus? Eine besonders schleimige Konsistenz spricht fast immer für Durchfall. Allerdings gibt es auch eine andere Ursache für die eklige Beschaffenheit. Inbesondere beim Zahnen, wenn das Baby stark sabbert, schluckt es vermehrt Speichel, der auch eine feste Konsistenz annehmen kann. Diesen Speichel kann der Körper nur schwer verdauen und scheidet ihn quasi unverändert wieder aus.
Ursachen für Durchfall bei Babys
Grundsätzlicher Auslöser eines jeden Durchfalls an sich ist eine gereizte Darmschleimhaut. Diese rötet sich, schwillt an und sondert Wasser und Schleim ab. Dabei gehen über den Darm leider auch Mineralstoffe wie Kalium, Natrium und Chlor verloren. Durchfall kommt nicht einfach grundlos, muss aber nicht zwingend Begleiterscheinung einer Erkrankung sein. Im Grunde ist Durchfall eine intelligente Lösung des Körpers um mögliche Erreger auf möglichst schnellem Weg aus dem Körper zu bekommen. Was aber sind die möglichen Ursachen einer solchen Reizung des Darms? Was kann Grund für Durchfall beim Baby sein?
Was tun, wenn das Baby (Kleinkind) Durchfall hat?
- Ernährung: Gestillte Babys unbedingt weiterstillen. Die Muttermilch funktioniert quasi als eine Art „Medizin der Mama“, die viele kleine Mikroorganismen daran hindert sich weiter zu vermehren. Nehmen die Kleinen noch etwas Nahrung zu sich, so gilt im Grunde: Was schmeckt und drin bleibt dürfen Kinder essen. Dennoch sollte man am besten zu leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Brot, Zwieback, Nudeln, Kartoffeln oder Reis greifen. Babys, die gerade mit der Beikost begonnen haben, hilft Bananen- oder Karottenbrei sehr gut. Viele kleine Mahlzeiten werden zudem bei Durchfall meist besser vertragen als einzelne große.
- Getränke: Hat ein Baby Durchfall, so ist es vor allem wichtig, dass das Kind ausreichend Flüssigkeit erhält um nicht auszutrocknen. Aufgrund ihres kleinen und leichten Körpers kann das recht schnell geschehen. Normale Milch (außer die Muttermilch) und Säfte sind bei Durchfall erst einmal tabu, da sie für den Darm sehr schwer zu verdauen sind. Besser sind ungesüßte Tees (wie Fenchel, Kamille oder Pfefferminze) und Wasser.
- Medikamente: Ärzte greifen bei Durchfall gerne zu natürlichen Milchsäurebakterien, die die Krankheitskeime im Darm verdrängen. Auch Medikamente mit dem Wirkstoff Racecadotril können helfen, da sie den Wasserverlust im Darm reduzieren. In der Apotheke sind außerdem Elektrolyte in Pulverform erhältlich, die jeder Flüssigkeit beigemischt werden können um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren und die Mineraldepots (Natrium, Kalium etc.) aufzufüllen. Das Pulver kann sowohl kalt als auch warm getrunken werden. Sollte das Baby neben Durchfall auch Fieber haben, das durch die Gabe von Tee oder Wasser nicht sinkt, sollte man fiebersenkende Medikamente geben, da Fieber zusätzlich zum Flüssigkeitsverlust beiträgt.
- Homöopathie / Globuli bei Durchfall: Das richtige homöopathische Mittel für Babys bei Durchfall zu finden ist stark davon abhängig um welche Art Durchfall es sich handelt. Je nach Konsistenz des Durchfalls und Begleiterscheinungen (Müdigkeit, Appetitlosigkeit etc.) können Globuli wie Chamomilla, Arsenicum album, Ipecacuanha, Acidum phosphoricum oder Colocynthis beispielsweise helfen.
Für homöopathiebegeisterte Eltern empfehle ich genau aus diesen Gründen immer gerne den Quickfinder Homöopathie für Kinder. Hier wird man schnell anhand einfacher Tabellen (in diesem Fall: welche Begleitsymptome gibt es? Wann wird es besser, wann schlechter? etc.) zu den richtigen Globuli geführt.
Wann sollte man bei Durchfall mit dem Baby zum Arzt?
Wenn man bemerkt, dass das Baby wahrscheinlich Durchfall hat, ist es sinnvoll es gleich einmal zu wiegen. Sollte es nämlich in den folgenden Stunden oder Tagen stark an Gewicht verlieren, so kann das Ausgangsgewicht für den Arzt wichtig sein. Eventueller Flüssigkeitsverlust lässt sich dann gut einschätzen. Fehlen innerhalb kürzester Zeit mehr als 5 % seines Gewichtes, so deutet das auf eine Austrocknung hin und man sollte unbedingt direkt zum Arzt. Auch bei einem andauernden Durchfall, länger als 24 Stunden, muss bei Babys der Rat eines Arztes hinzugezogen werden.
Ein Arzt sollte außerdem unbedingt aufgesucht werden, wenn:
Ein sehr hoher Flüssigkeitsverlust kann für das Baby lebensgefährlich werden. Je jünger das Baby ist, desto schneller gerät es bei Durchfall in diesen bedrohlichen Zustand.
Anzeichen für Flüssigkeitsmangel / Austrocknung:
Bei diesen Anzeichen sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Außerhalb der Sprechzeiten können das unter Umständen auch diensthabende Bereitschaftsärzte oder in die Ambulanz eines Krankenhauses sein. Hier wird ihm üblicherweise eine Infusion angehängt, die eine Elektrolytlösung beinhaltet, mithilfe derer sehr schnell der Flüssigkeits- und Mineralhaushalt schnell wieder aufgefüllt wird.
Nach dem Durchfall
Während man früher dazu neigte, den Magen und Darm der Babys nach einem Durchfall noch etwas zu schonen ist man heute dazu übergegangen, die Babys früh wieder zum Essen (leicht verdaulicher Kost) zu animieren. Denn, gerade nach einer Erkrankung mit Durchfall brauchen Kinder und Babys besonders viele Kalorien, weshalb auch das Stillen des Babys auch während einer Durchfallerkrankung unbedingt durchweg erfolgen sollte.
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Globuli helfen nur als Placebo. Bitte hört auf etwas Anderes zu behaupten! In Globulis befindet sich kein Wirkstoff. Bitte weder bei Duchfall noch bei anderen Symptomen empfehlen, da es suggeriert es würde als Medikament wirken und nicht einfach nur als Placebo. Das stimmt aber nicht, es ist nicht mehr drin als in anderen Zuckerkügelchen wie z.b. in bunten Streuseln. Wer heilt hat Recht, Homöopathie heilt aber nicht! Sie nutzt nur den Placeboeffekt und die Selbstheilungskräfte und gibt dies als ihr Verdienst aus.