Vielen Frauen fehlt es in den ersten Wochen der Schwangerschaft an Appetit. Wegen der ständigen Übelkeit haben sie schier keine Lust mehr irgend etwas zu essen. Andere aber haben mehr Glück und erfreuen sich (oftmals auch) nächtlicher Heißhunger-Attacken. Oder aber die fiese Zeit der Übelkeit ist vorbei und jetzt möchte man richtig schlemmen. Doch gar nicht so einfach. Gilt es doch, sich in der Schwangerschaft an einige Einschränkungen bezüglich der Lebensmittel-Auswahl zu halten. Dennoch ist die richtige Ernährung in der Schwangerschaft sehr wichtig.
Die Immunabwehr einer Schwangeren ist aufgrund der extremen Hormonumstellung oftmals enorm geschwächt. Doch nicht nur deshalb muss man sich vor Bakterien und Krankheitserregern schützen. Besonders Erreger, die die Plazentaschranke überwinden gefährden die Gesundheit von Mutter und Kind. Hier gilt es sich vor allem vor diesen Erregern zu schützen und sich zu informieren, was man in der Schwangerschaft nicht essen darf.
Toxoplasmose in der Schwangerschaft
Lediglich die Erstinfektion während der Schwangerschaft ist für das Ungeborene gefährlich. Während die Mutter lediglich grippeähnliche Symptome bemerkt kann eine Infektion beim Baby zu Leber- oder Gehirnentzündungen oder dem Hydrocephalus (früher Wasserkopf genannt) führen.
Vermeiden sollte man rohes und ungekochtes Fleisch
Ein Antikörper-Test kann Aufschluss geben, ob in den vergangenen Lebensjahren bereits eine Infektion statt gefunden hat. Sind Antikörper im Blut sind diese Produkte unbedenklich und man darf sie auch in der Schwangerschaft essen.
Listerioseinfektion in der Schwangerschaft
Die Infektion mit Bakterien, welche eine Listeriose auslösen ist vor allem für alte und kranke Menschen gefährlich, kann aber auch das Ungeborene enorm schädigen. Zwar lässt sich eine akute Infektion antibiotisch behandeln, doch selten wird die Erkrankung aufgrund der nur leichten Symptome auch wirklich erkannt.
Übertragen werden die Bakterien vor allem durch Rohmilch-Produkte, Fisch und ungewaschenes Obst. Unbedenklich sind hingegen alle Produkte aus pasteurisierter (hoch erhitzter) Milch.
Diese Produkte sind aufgrund der für eine Privatperson unkontrollierbaren Hygiene-Standards bedenklich:
Salmonellen in der Schwangerschaft
Grundsätzlich ist eine Salmonelleninfektion nicht direkt gefährlich für Mutter oder Kind. Problematisch ist allerdings der hohe Flüssigkeitsverlust bei einer Erkrankung, weswegen man in der Schwangerschaft keine rohen Eier und ältere Fisch- bzw. Fischprodukte nicht essen darf.
Koffein
Anders als früher gedacht ist der Verzehr von koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee, schwarzem Tee oder Cola in gewissen Mengen nicht schädlich. Allerdings sollte eine Koffeinaufnahme von 250 bis maximal 300 mg pro Tag (circa 2 Tassen) nicht überschritten werden. Eine höhere Menge kann unter Umständen zu einem niedrigeren Geburtsgewicht und einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt führen. Zudem hemmt Koffein die wichtige Aufnahme an Nährstoffen im Körper der werdenden Mutter.
Chinin
In Getränken wie Tonic Water oder Bitter Lemon ist eine gewisse Menge an Chinin enthalten. Dies kann bei hohem, regelmäßigen Verzehr (mehr als 1 Liter pro Tag) nach der Geburt zu regelrechten Entzugserscheinungen beim Baby führen.
Innereien
In Leber und anderen Innereien ist das tierische Vitamin A enthalten. Anders als das tierische Vitamin A (Beta-Carotin) wird es nicht nach Bedarf vom Körper umgewandelt, sondern kann zu einer Überdosierung führen. In Folge dessen kann es zu Schädigungen und Fehlbildungen des Embryos kommen.
Wehenfördernde Lebensmittel
Häufig wird von Hebammen vor allem in der Weihnachtszeit darauf hingewiesen, dass es auch hier Leckereien gibt, welche man in der Schwangerschaft nicht essen darf. Im Weihnachtsgebäck sind einige Nahrungsmittel zu finden, die bei hochschwangeren Frauen und gutem Appetit zu frühe Wehen auslösen können.
Alkohol
Über die Wirkung von Alkohol auf das ungeborene Kind gibt es verschiedene Debatten. Sicherlich ist der seltene Verzehr von Pralinen mit alkoholischer Füllung oder einer kleinen Menge Rotwein-Soße unbedenklich. Auf höheren Alkoholkonsum sollte allerdings während der Schwangerschaft und Stillzeit verzichtet werden um das Kind nicht zu gefährden.
Grundsätzlich gilt:
Völlig durch gegarte Speisen, d.h. gebackene, gekochte oder gebratene Produkte darf man in der Schwangerschaft essen, weil die genannten Bakterien durch Hitze zerstört werden, und können ohne Bedenken gegessen werden. Auch Käsesorten, welche einen sehr langen Reifeprozess durchlaufen haben wie Hartkäse aus Rohmilch (Greyerzer beispielsweise) oder luftgetrockneter Schinken sind unbedenklich. Auch sehr stark gesalzener bzw. gesäuerter Fisch wie Sardellen oder Rollmops können eine Alternative sein.