Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität)

Schwangerschaft im Eileiter Die Freude ist groß. Der spannende Test zeigt ein positives Ergebnis: schwanger. Schon früh in der Schwangerschaft kann man bei einer Schwangerschaft einen erhöhten hCG-Wert feststellen, der auch ausschlaggebender Faktor für einen Test ist. Spannend sind dann die Tage, bis der Frauenarzt die Schwangerschaft auch wirklich bestätigen kann. Denn, erst wenn der Embryo mittels Ultraschall sichtbar wird, ist sicher: hier beginnt neues Leben. Doch entwickelt sich ein befruchtetes Ei an der falschen Stelle im Unterleib, so ist eine Schwangerschaft leider häufig noch beendet, bevor sie richtig begann. Der Horror aller Frauen: Eine Eileiterschwangerschaft: Ein befruchtetes Ei, dass den Weg nicht bis in die Gebärmutter findet und sich noch im Eileiter entwickelt → ein Weg ohne Zukunft, eine Einbahnstraße ohne Happy-End.

 

Was genau ist eine Eileiterschwangerschaft?

Der erste Schritt einer Schwangerschaft ist die befruchtete Eizelle. Im Normalfall wandert diese dann bis zur Gebärmutter und nistet sich dort ein um zu wachsen und sich zu entwickeln. Bei einer Eileiterschwangerschaft aber nistet sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter ein. 1 bis 2 Prozent aller Schwangerschaften enden in einer Eileiterschwangerschaft, sie ist die häufigste Art der Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter. Für die Frau kann ein solcher Zustand lebensbedrohlich werden. Denn, kommt es nicht automatisch zu einem Abgang und der Embryo entwickelt sich weiter, so entsteht im Eileiter ein immenser Druck, der dazu führt, dass der Eileiter platzt. Die daraus entstehenden inneren Blutungen sind lebensgefährlich und bedürfen einem Not-Eingriff.

 

Verschiedene Formen einer Eileiterschwangerschaft

  • Ampulläre Eileiterschwangerschaft – Einnistung im ersten Drittel des Eileiters
  • Isthmische Eileiterschwangerschaft – Einnistung im letzten Drittel des Eileiters
  • Interstitielle (Intramurale) Schwangerschaft – Einnistung der befruchtete Eizelle am Übergang vom Eileiter und Uterus

 

Häufige Ursachen für Eileiterschwangerschaften

  • Fehlplatzierung bei einer künstlichen Befruchtung
  • Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter
  • Vernarbungen im Eileiter (durch vorangegangene Eileiterschwangerschaften, Geschlechtskrankheiten, aufgestiegene Bakterien etc.)
  • Verwachsungen im Bauch in Nähe des Eileiters
  • Verhütung mit Spirale
  • unvollständig durchgeführte Sterilisation

 

 

Wie wird eine Eileiterschwangerschaft festgestellt?

Leider ist eine frühe Diagnose, direkt nach der Diagnose einer Schwangerschaft nicht möglich. Der erhöhte hCG-Wert zeigt eine normale Schwangerschaft an. In den ersten Schwangerschaftswochen ist die Verdickung des Eileiters auch noch nicht ertastbar. Tatsächlich kann eine Eileiterschwangerschaft erst diagnostiziert werden, wenn der Embryo und somit auch seine Position im Ultraschall sichtbar wird. Dies ist in etwa in der 5. bis 7. Schwangerschaftswoche möglich.

Symptome einer Eileiterschwangerschaft

  • zu Beginn schmerzfrei, dann aber starke Schmerzen im Unterbauch (häufig einseitig)
  • unregelmäßige Blutungen bzw. Schmierblutungen
  • berührungsempfindlicher Bauch
  • erhöhte Körpertemperatur (ca. 38 Grad)

 

Behandlung bei einer Eileiterschwangerschaft

  • spontaner Schwangerschaftsabbruch
    Die für die Frau psychisch und körperlich beste Variante ist der natürliche Abgang. Glücklicherweise ist dies der häufigste Fall, weil der Embryo in der Eileiter-Schleimhaut nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird und sich so nur schlecht weiterentwickeln kann. Eine von sieben Abgängen, sind aufgrund einer Eileiterschwangerschaft. Reste der ehemals befruchteten Eizelle werden von der Schleimhaut absorbiert oder mit der nächsten Menstruation ausgestoßen.
  • medikamentöse Behandlung
    Um einen spontanen Abgang zu unterstützen wird häufig das Medikament Methotrexat gegeben. Bekannt aus der Krebs-Therapie, hemmt es die Teilung der Zellen und behindert so das Eizellen-Wachstum.
  • operativer Eingriff
    In Fällen, in denen kein spontaner Schwangerschaftsabbruch stattfindet und die Eizelle weiter wächst, ist ein operativer Eingriff notwendig um die Gefahr zu bannen, dass der Eileiter unter dem immensen Druck platzt. Das befruchtete Ei wird hierbei entweder durch einen Längsschnitt herausgenommen oder ohne Schnitt aus dem Eileiter geschoben. Während bei einer Not-Operation, die eben bei einem geplatzten Eileiter notwendig ist, besonders das Augenmerk auf dem Stillen der inneren Blutungen liegt, kann bei einer frühen Diagnose und einem frühzeitigen Eingriff die Erhaltung der Eileiter im Mittelpunkt stehen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Eileiter durch eine Eileiterschwangerschaft zerstört wird ist hoch. Verwachsungen am Gewebe können ihn unpassierbar machen oder zur erneuten Eileiterschwangerschaft führen.

Da man ein befruchtetes Ei nicht in die Gebärmutter verpflanzen kann, ist es leider nicht möglich die Schwangerschaft und damit das Leben des Embryos zu erhalten.

Neben den psychischen Folgen einer jeden Fehlgeburt, kämpfen viele Frauen nach einer Eileiterschwangerschaft besonders mit den Ängsten und Unsicherheiten bezüglich späterer Schwangerschaften. Denn, auch bei einem natürlichen Abgang entstehen häufig Verwachsungen im Eileiter, welche zu erneuten Eileiterschwangerschaften führen können. Auch völlige Unfruchtbarkeit nach einer Eileiterschwangerschaft ist leider nicht selten.

 

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