Für so manche kleine Familie war es ein langer Weg vom Kinderwunsch bis zum Schwangerschaftstest, nachdem es hieß: „Wir sind schwanger! Wir bekommen ein Kind und sind bald eine Familie“ Jetzt bald ist bereits die Hälfte der Schwangerschaft geschafft und die werdenden Eltern erleben die nächsten Wochen meist recht entspannt. Bis die körperlichen Beschwerden in den letzten Wochen vor der Geburt wieder deutlich spürbar werden, vergeht noch ein bisschen Zeit, noch einige Tage und Wochen.
Weil der Bauch in dieser Woche der Schwangerschaft noch nicht sehr stört, ist diese Zeit gerade richtig um in einen letzten zweisamen Urlaub ohne Kind zu starten, sich durch Sport auf die Geburt vorzubereiten und erste Anschaffungen für die Babyerstausstattung zu besorgen.
Im zweiten Trimester, zwischen der 19. und 22. SSW (Schwangerschaftswoche) steht der zweite große Ultraschall an, bei dem viele werdende Eltern ihr Baby zum ersten Mal als vollständiges Baby mit langen Armen und Beinen betrachten können. Auch das Geschlecht erfahren viele werdende Eltern erst jetzt. Möchte man die Spannung aufrecht erhalten, so sollte der Frauenarzt unbedingt darauf hingewiesen werden, da er das Geschlecht bei der großen Ultraschalluntersuchung meistens sehr gut sehen kann. Natürlich bieten die meisten Frauenärzte zu den von der Krankenkasse bei einer normalen Schwangerschaft finanzierten, ergänzende Ultraschalluntersuchungen an. Lediglich bei Zwillings- oder Risikoschwangerschaften wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung ein Ultraschall von der Krankenkasse übernommen.
Die zweite große Vorsorgeuntersuchung / der zweite, ausführliche Ultraschall
Bei der zweiten Vorsorgeuntersuchung zwischen der 19. und 22. Woche legt der Frauenarzt sein Augenmerk besonders auf die im Ultraschall messbaren Daten. Durch die Vermessung einzelner Körperpartien während der Schwangerschaft erhält er so ein umfangreiches Bild zur Entwicklung des Babys. Diese Daten werden in den Mutterpass eingetragen. weiter zur Erklärung der einzelnen biometrischen Daten
Die einzelnen Messergebnisse geben schnell eine Aussage darüber, ob über die Gesundheit und die Entwicklung des Babys. Geprüft wird außerdem, ob das Baby von genügend Fruchtwasser in der Gebärmutter geschützt wird, die Herztöne werden wiedergegeben und die Bewegungen des Babys kontrolliert.
Neben diesem ausführlichen Ultraschall der besonders das Kind betrifft, werden auch die üblichen Untersuchungen wie die Gewichtskontrolle, eine Urinkontrolle (auf Eiweiß-, Keim-, und Zuckergehalt) und eine Blutdruckmessung durchgeführt.
Das Baby in der 19. SSW (Schwangerschaftswoche)
Mittlerweile wiegt das Baby ca. 200 g und ist in etwa 24 cm groß. Von nun an wird die Größe des Babys nicht mehr mit der Scheitel-Steiss-Länge angegeben. Stattdessen gilt nun die gesamte Größe des Babys. Da die Länge (SFL : Scheitel-Fuss-Länge) durch die gebückte Haltung allerdings häufig schwierig zu ermitteln ist, werden die Maße der Ultraschalluntersuchung zur Berrechnung der ungefähren Größe hinzugezogen.
Das Baby ist im Augenblick sehr aktiv, hat es doch ausreichend Platz für Bewegungen, um sich zu drehen, zu treten oder zu boxen. Es greift und trainiert fleißig seine Muskeln. Der baldige Vater kann schon stolz auf den Nachwuchs sein, denn das Baby ist in der 19. SSW (Schwangerschaftswoche) äußerst kräftig, wird es doch durch seinen eigenen Körper wunderbar mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Unglaubliche 28 Liter Blut strömen alleine innerhalb eines Tages durch das kleine Herz.
Auch Leber und Milz beginnen damit, ihre Arbeit aufzunehmen und produzieren weiße Blutkörperchen, die nach der Geburt für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich sind.
Die Haut des Babys wird deutlich dicker und scheint weit weniger transparent. Auch unter der Haut beginnt es Fettreserven anzulegen. Die Käseschmiere und das Lanugo-Haar, welche sich nun auf der Haut bilden, schützen diese vor dem Austrocknen durch das Fruchtwasser.
Das spätere Kindspech, der erste Stuhlgang des Babys nach der Geburt hat in diesen Wochen der Schwangerschaft seinen Ursprung, denn erste Restprodukte des Stoffwechsels sammeln sich im Darm.
Die Mutter in der 19. SSW (Schwangerschaftswoche)
Das Erscheinungsbild der schwangeren Frauen verändert sich zunehmend. Die Mehrheit aller Schwangeren freut sich über glänzende, dichte und gesunde Haare. Einige Frauen aber stellen durch die Veränderungen im Hormonhaushalt auch Haarausfall, brüchige Nägel und trockene Haut fest. Hier hilft es viel zu trinken und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Die Haut auf dem Bauch, die häufig durch das Wachstum zu jucken beginnt, sollte man mit einer hochwertigen Körperlotion oder einem Körperöl pflegen. Schwangerschaftsstreifen lassen sich aber auch durch die beste Pflege leider nicht immer verhindern. Die Neigung zu den sogenannten „Tiger-Streifen“ auf dem Babybauch liegt häufig in der Familie, denn sie ist bereits genetisch bedingt und hängt stark von der Art des Bindegewebes ab. Mütter müssen sich leider mit den Streifen auf dem Bauch abfinden. Am besten man trägt sie mit Stolz.
Der erhöhte Östrogenspiegel im Körper der werdenden Mütter fördert in diesen Wochen der Schwangerschaft das Auftreten von Leberflecken oder Sommersprossen. Östrogen regt die Bildung des Pigments Melanin an, welches auch für die Linea Nigra verantwortlich ist, einer dunklen Linea vertikal über den Bauch.
Die Gebärmutter ist in dieser Woche der Schwangerschaft fast auf Höhe des Bauchnabels und bereits gut von außen zu ertasten.
Übungswehen
Manche Frauen verspüren bereits jetzt erste leichte Wehen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um Geburtswehen. Denn anders als Geburtswehen, sind die sogenannten Übungswehen völlig harmlos und verursachen keine verfrühte Geburt. Die Übungswehen, bei denen sich der Bauch unregelmäßig unangenehm zusammenzieht dauern nur sehr kurz, maximal 45 Sekunden an und treten nicht häufiger als 3 Mal pro Stunde auf. Der Körper bereitet sich so langsam auf die anstehende Geburt vor. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft werden aus den Übungswehen Senkwehen, welche das Baby zum Ende der Schwangerschaft weiter in das Becken schieben.
Sollten die Übungswehen ungewöhnlich häufig und regelmäßig vorkommen oder Blutungen auftreten, gilt es aber unbedingt einen Arzt aufzusuchen, da es sich dann tatsächlich um Geburtswehen handeln könnte und das Risiko einer Frühgeburt hoch ist.