Eltern leiden mit ihren Kindern. Egal ob es um eine kleine Schürfwunde am Knie, eine große OP oder einfach Traurigkeit geht. Nie zuvor empfinden wir so sehr mit einem Menschen, wie mit unseren eigenen Kindern. Kaum vorstellbar, wenn man keine Kinder hat, wie es uns Müttern und Vätern durch Mark und Bein geht, wenn das Kind oder Baby mitten in der Nacht plötzlich panisch schreiend erwacht und völlig neben sich steht.
Was ist der Nachtschreck?
Der Nachtschreck (pavor nocturnus) zeigt sich zumeist ein bis drei Stunden nach dem Einschlafen des Kindes. Gerade, wenn der Körper nach der ersten Phase des Schlafens in das Tiefschlaf-Stadium überwechselt kommt es zum plötzlichen Aufwachen. Das Kind ist aber eigentlich nur halb wach. Während der Körper bereits komplett erwacht ist, steckt das Bewusstsein sozusagen im Übergang fest, befindet sich in einer Art Trance. Das Kind atmet schwer, tritt und schreit oftmals, scheint nicht ansprechbar und völlig verängstigt. Auch die Anwesenheit der Eltern bringt im ersten Augenblick keine Beruhigung.
Meist sind die Pupillen erweitert, das Kind schwitzt stark oder hat Gänsehaut. Ein für die Eltern fürchterlicher Anblick. So plötzlich wie er auftritt, endet er auch wieder. Meist nach ca. 5 bis 15 Minuten, in äußerst seltenen Fällen bis zu 30 Minuten entspannt sich der Körper. Das Kind wird auf einmal friedlich, lässt sich ablegen und schläft sofort weiter.
Nachtschreck auch schon als Baby? In welchem Alter tritt er auf?
Zumeist sind es Kinder zwischen 2 und 7 Jahren. Besonders um die Zeit der Einschulung oder aber jede Phase in der Babys und Kinder viele Erlebnisse (nicht unbedingt traumatische) verarbeiten gibt es Häufungen. Aber tatsächlich auch Babys oder Erwachsene können mit dem Nachtschreck konfrontiert werden. Bei den Kleinsten ist es meist eine „Lernphase“ des Gehirns, welches den Übergang zwischen den einzelnen Schlafphasen noch üben muss. Beobachten konnte man zudem, dass Jungs häufiger betroffen sind als Mädchen.
Nachtschreck oder Alptraum?
Für die Eltern ist es besonders wichtig, zu unterscheiden, ob das Kind aus einem Alptraum oder durch den Schreck erwacht ist. Alpträume erlebt das Kind zumeist in der zweiten Schlafhälfte, also wesentlich später in der Nacht. Die Kinder suchen Nähe, bedürfen Trost, Sicherheit und Zuwendung. Vor allem aber kann sich das Kind an einen Alptraum erinnern, der Nachtschreck ist im Normalfall am nächsten Morgen aus der Erinnerung gelöscht.
Wie man mit dem nächtlichen Schreck am besten umgeht
Dem Nachtschreck vorbeugen
Leider gibt es nur wenige Möglichkeiten dieser Situation vorzubeugen. Kinder, die vor dem Zubettgehen sehr aktiv waren neigen wesentlich stärker dazu, als jene die wirklich zur Ruhe kommen können, bevor sie in den Schlaf fallen. Eine ruhige Atmosphäre vor dem Schlafengehen, möglichst auch ohne Fernsehen, kann also evtl. ein wenig beitragen, die Vorfälle zu verringern.