Kinder sind ein bisschen wie die Krönung einer glücklichen Beziehung. Nachdem man sich vor dem Standesbeamten oder Gott selbst das Versprechen gegeben hat, für immer gemeinsam durchs Leben zu gehen (oder schon eine Weile die wilde Ehe genießt), möchte man sein gemeinsames Glück mit einem dritten Menschen teilen. Wie das funktioniert muss man Paaren nicht erst erklären, denn geübt wird zumeist ja schon ein wenig länger. Wo zu Beginn noch absolute Vorfreude das Paar begleitet, schleicht sich nach gewisser Zeit plötzlich Unsicherheit ein. Monat für Monat negative Schwangerschaftstests, immer wieder die Gewissheit noch mindestens einen Monat auf eine Schwangerschaft warten müssen.
Leidensdruck statt Leidenschaft?
Der Leidensdruck bei kinderlosen Paaren ist immens. Für jeden einzelnen der Partner und für die Partnerschaft an sich. Selbst wer ohne gegenseitige Vorwürfe auskommt („Es muss an dir liegen, bei mir ist ganz sicher alles in Ordnung“), durchlebt zunächst einmal den Spießrutenlauf des Liebe nach Kalender, Temperaturmessungen oder Teststreifenpinkeleien, bis hin zu der nervtötenden Fragerei der lieben Verwandten die auch nicht mit sinnlosen Tipps geizen. Mit dem spontanen Erleben von Lust und Erotik hat der praktizierte Kinderwunsch oftmals nach wenigen Monaten nicht mehr viel zu tun. Irgendwann beschleicht Paare dann das Gefühl, etwas sei tatsächlich etwas nicht in Ordnung. Doch nach medizinischen Gründen bei ungewollter Kinderlosigkeit sucht man erst dann, wenn ein Paar mindestens ein Jahr lang erfolglos versucht hat, auf natürlichem Wege schwanger zu werden.
Und davon gibt es in Deutschland ungefähr 6 Millionen. In etwa 30 % der Fälle liegt die Ursache beim Mann.
Fruchtbar, unfruchtbar oder etwas dazwischen?
Nicht immer ist bei unerfülltem Kinderwunsch gleich eine Unfruchtbarkeit des Mannes verantwortlich. Schon eine herabgesetzte Fruchtbarkeit kann es Paaren schwer machen ein gemeinsames Kind zu bekommen. Spezialisten beurteilen die Fruchtbarkeit des Mannes nach der Samendichte im Ejakulat.
Ejakulat2 – 6 ml | Samendichte in Mill./ml | Anteil der beweglichen Samen in % | Anteil der normal geformten Samen in % |
Fruchtbar | > 40 | > 60 | > 70 |
Herabgesetzte Fruchtbarkeit | 20-40 | 40-60 | 60-70 |
Stark herabg. Fruchtbarkeit | 10-20 | 20-40 | 40-60 |
wahrscheinlich unfruchtbar | < 10 | < 20 | < 40 |
(Quelle: WHO)
Gerade für Männer ist die Diagnose „Unfruchtbar“ schwer zu verkraften. Das Gefühl kein ganzer Kerl zu sein, als Versager abgestempelt zu werden ist groß, wobei Unfruchtbarkeit nur in den seltensten Fällen mit Potenz oder Impotenz zu tun hat. Männer tragen aber nunmal bekanntlich den Urinstinkt in sich ihre Gene weiter geben zu wollen, das Fortbestehen ihrer Sippe zu sichern. Während Männern die wahrscheinlich unfruchtbar oder unfruchtbar sind nur noch die Wahl einer Samenspende oder einer Adoption bleibt, um den Wunsch nach Familie zu verwirklichen, bleiben Männern die lediglich an einer herabgesetzten oder stark herabgesetzten Fruchtbarkeit noch die Möglichkeit der Insemination (=künstliche Befruchtung) oder die In-vitro-Fertilisation (= wörtl. die Befruchtung im Glas).
Ursachen für die Unfruchtbarkeit beim Mann
Eine Unfruchtbarkeit beim Mann kann viele verschiedene Ursachen haben. Gründe gibt es neben der verminderten Samen- und Spermienqualität leider sehr viele:
Behandlung: Möglichkeiten für eine Schwangerschaft trotz Unfruchtbarkeit
- Insemination (künstliche Befruchtung)
- IVF (künstliche Befruchtung)
- ICSI (künstliche Befruchtung)
- Samenextraktion
- medikamentöse Behandlung (Hormonmangel)