Taufe – Wann haben die Kinder das ideale Alter?

Baby wird bei der Taufe Weihwasser über den Kopf geschüttet Auch wenn die katholische Kirche stark mit Skandalen zu kämpfen hat und immer mehr Menschen im Erwachsenenalter aus der Kirche austreten, werden nach wie vor zahlreiche Kinder getauft. Das hat die verschiedensten Gründe. Nicht immer treten Erwachsene aus der Kirche aus, weil sie nicht an Gott glauben. Häufig sind es weit bürgerlichere Gründe. Viele weigern sich staatlich festgesetzte Steuern für eine Glaubensgemeinschaft zu zahlen, andere können sich mit der heutigen Form der Kirche bzw. ihren Gesandten nicht mehr identifizieren. Zu viele Skandale breiten einen Schatten über die religiöse Gemeinschaft aus.

Der Glaube an Gott aber bleibt häufig und so entscheiden sich auch viele Zweifler an der heutigen Kirche für eine Taufe. Denn, für Gläubige ist die Taufe das Sakrament, dass den Eintritt in das Himmelreich gewährleistet. Sie „wäscht“ das Baby frei von allen Erbsünden und reinigt die Seele. Zudem ist die Feier der Taufe ein wunderschönes Fest bei dem das Baby voller Freude in eine Gemeinschaft aufgenommen wird. Jetzt stellt sich also die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, um sein Baby oder Kind taufen zu lassen.

In welchem Alter sollte man sein Baby taufen?

Frisch gebackenen Eltern ist der Geburtsstress oft noch im Gesicht abzulesen. Kaum ist das Kind zur Welt gekommen, kommen dann die Fragen der Verwandtschaft „Und? Mit welchem Alter wird die Taufe sein?“ „Wann werdet ihr das kleine Baby taufen lassen? Es muss doch getauft sein!“ Tatsächlich ist die Auffassung ungetaufte Kinder kämen nicht in den Himmel längst nicht mehr aktuell. Christen, die an einen gütigen und guten Gott glauben sind viel eher der Auffassung, würde dem Kind noch vor der Taufe etwas zustoßen, so würde auch das ungetaufte Kind in den Himmel dürfen. Wann die Taufe also stattfinden soll, ist eine sehr individuelle Entscheidung, aufgrund derer dann überhaupt erst die Planung einer Taufe stattfinden kann. (Eine detaillierte Checkliste, was man für die Taufe braucht, gibt es beispielsweise hier)

  • Taufe kurz nach der Geburt
    Viele Eltern fühlen sich entlastet, wenn sie wissen, dass das eigene Kind getauft und so offiziell in die christliche Gemeine aufgenommen worden ist. Vorteil einer so frühen Taufe ist häufig, dass das Neugeborene noch viel schläft und meist kaum etwas von den Feierlichkeiten mitbekommt. Selten sind die Kleinen in diesem Alter unruhig oder beginnen bei Berührung mit dem Taufwasser zu schreien. Vielmehr verschlafen sie den spannenden Momente, wenn sie das Sakrament der Taufe erfahren dürfen. Nicht alle Eltern aber wollen das Baby schon so früh an einem großen Familienfest teilhaben lassen. So wird die Taufe häufig in sehr kleinem Kreis vollzogen um das Baby in der noch fremden Welt nicht direkt zu überfordern.
  • Mit wenigen Monaten
    Sind die Babys bei der Taufe schon ein wenig herangewachsen, so sind sie auch schon ein bisschen belastbarer, schließlich hatten sie ausreichend Zeit um erst einmal in der neuen Welt anzukommen. Auch die Eltern fühlen sich in ihrer Elternrolle bereits wohler. Abläufe wie Schlafen oder Stillen sind nach ein paar Wochen oder Monaten durchaus eingespielt und das Baby wird immer aufmerksamer. Mit großen Augen verfolgt es die Prozesse rund um die Taufe. Der Kontakt zum Weihwasser kann hier schon einmal einen Schrei auslösen, viele Babys aber beobachten auch gebannt und regungslos wie das Wasser über ihre Stirn läuft. Man sollte vorsichtshalber mit allen Reaktionen rechnen.
  • Taufe im Kleinkindalter
    Auch das Taufen kleinerer Kinder ist heute nicht mehr selten. Viele Eltern finden es schön, wenn die Kleinen ganz aktiv an ihrer Taufe teilhaben können. Sie sollen genau wissen was geschieht und bewusst miterleben dürfen wie sie in die christliche Gemeinschaft aufgenommen werden. In diesem Alter ist die Taufe sowohl für die Kinder als auch für die Eltern ein sehr emotionaler Moment. Man sollte sich aber auch bewusst sein, dass Kinder in diesem Alter bereits einen sehr starken Willen haben können und manche die Taufe aus Angst auch vehement ablehnen.
  • Taufe im Schul- oder Erwachsenenalter
    Je älter die Kinder werden, desto persönlicher wird das Fest der Taufe. Ab einem gewissen Alter ist es nicht mehr nur noch die Entscheidung der Eltern, der Kirche und der christlichen Gemeinde beizutreten, sondern auch die der Kinder bzw. jungen Erwachsenen. Je später die Taufe stattfindet, desto bewusster ist dem Kind was passiert und welche Folgen die Entscheidung haben wird. Das kann zu einer völligen Ablehnung der Kirche führen aber auch dazu, dass die Eltern nicht den Eindruck haben den Kindern eine Entscheidung aufzuzwängen. Die Taufe in diesem Alter ist also ein weit deutlicheres „JA zur Kirche“ als zu jedem anderen Zeitpunkt.

Wann man sein Kind taufen lässt ist also neben den praktischen Gründen vor allem auch eine Frage der eigenen familiären Einstellung: Will ich meinem Kind die Entscheidung für oder gegen eine Taufe abnehmen und es bereits als Baby taufen lassen oder soll es später selbst entscheiden, ob und wann es sich taufen lassen möchte?

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Was sagt ihr dazu?

3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Jedes Alter hat seine Vor- und Nachteile. Ich bevorzuge die eigenständige und damit bewusste Entscheidung des Kindes. Die Taufe im jungen Alter ist insbesondere für die nächsten Verwandten ein besonderes Erlebnis.

    Antworten
  • Julia Schwarzmann
    18. März 2020 16:32

    Es scheint mir, als es heutzutage die sogenannten „Babyshower“ die Taufe ersetzt hätten. Diese finden allerdings meistens vor der Geburt statt, wobei eine Taufe die perfekte Gelegenheit darstellt, das Baby der Gemeinschaft vorzustellen. Deswegen würde ich persönlich nicht zu lange nach der Geburt warten.

    Antworten
  • Unser Sohn wurde mit 3 Monaten getauft, für uns das perfekte Alter.
    Unser zweites Kind wird im Januar geboren und die von uns ausgewählte Patin wird erst im Juni konfirmiert. Daher wird der Zwerg dann mit ca. 6 Monaten getauft werden. Aber definitiv nicht später.

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