Fremdelt mein Baby?

Baby schreit auf dem Arm einer fremden Person Jeder Mensch hat schon davor gehört, dass Babys „fremdeln“. Aber was ist das eigentlich genau und wie soll man damit umgehen, wenn das eigene Kind plötzlich in Tränen ausbricht, wenn es unbekannte Gesichter oder sogar bekannte Gesichter (Papa, Großeltern) sieht? Die gute Nachricht ist: Wenn ein Baby fremdelt, hat es einen neuen Meilenstein in seiner Entwicklung geschafft und ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass seine Eltern vertraut und einzigartig sind. Da darf ein bisschen Angst vor fremden Gesichtern durchaus erlaubt sein.

Wie äußert sich Fremdeln beim Baby?

Die Symptome für das Fremdeln sind nicht bei allen Babys gleich stark ausgeprägt. Manche drehen nur unwillig den Kopf weg und verstecken sich bei der Mama, andere schreien, als ginge es um ihr Leben, sobald ein neues Gesicht vor ihnen auftaucht.

Ab wann fremdelt das Baby?

Auch das Alter kann bei der Fremdelphase variieren, denn manche Babys fremdeln schon mit wenigen Monaten, andere erst um ihren ersten Geburtstag herum. Der statistische Mittelwert allerdings liegt bei acht Monaten.

Warum fremdeln Babys?

Wenn Babys geboren werden, sind sie vom geistigen und emotionalen Entwicklungsstand her noch nicht ausgereift genug, um Unterscheidungen zwischen verschiedenen Menschen zu machen. Ein Neugeborenes ist noch nicht in der Lage, die Hebamme von Mama zu unterscheiden, es weiß nur, wo es Wärme und Geborgenheit spürt. In den ersten Wochen und Monaten des Lebens entsteht aber eine enge Bindung zur Betreuungsperson, das sogenannte Bonding. Durch das Bonding lernt das Baby, seine vertrauten Bezugspersonen wie Mama und Papa mit Sicherheit und Vertrauen gleichzusetzen. Hat es den Schritt zu dieser Eltern-Kind-Bindung gemacht, lernt es auch, seine Mutter von anderen Menschen zu unterscheiden. Jeder Mensch, der nicht Mama ist, weckt also das Misstrauen des Babys, was es durch Fremdeln mehr oder weniger kundtut. Das Fremdeln des Kindes kann auch durch bestimmte Faktoren beeinflusst werden …

  • zu Hause oder neue Umgebung
  • Charakter des Kindes (die einen sind eher ängstlich und weinen schnell, bei anderen überwiegt die Neugier)
  • wie verhalten sich die anderen

Wie verhält man sich richtig, wenn das Baby fremdelt?

Natürlich kommen Eltern manchmal in peinliche Situationen, wenn ihr Kind diese Phase durchläuft. Da kommen die Großeltern zu Besuch, bringen Geschenke und die Oma will das Kleine halten und bekommen zum Dank Geschrei und Abwehr. Es wäre jetzt aber grundsätzlich falsch, das Kind zu tadeln oder sogar Nähe zu den abgelehnten Personen zu erzwingen. Babys sind „Fluchttiere“ und brauchen Zeit, um solche Ängste zu überwinden. Vor allem brauchen Kinder das Gefühl, dass Eltern ihre Gefühle ernst nehmen und respektieren. Der richtige Weg, um gemeinsam mit dem Kind das Fremdeln zu überwinden, besteht also darin, einen „Sicherheitsabstand“ für das Baby herzustellen und das Fremdeln als ganz normalen Entwicklungsschritt zu akzeptieren. Aus Mamas sicherer Umarmung heraus wird es ganz von allein anfangen, dem Opa neugierige Blicke zuzuwerfen und zu erforschen, dass sein Bart und die tiefe Stimme keinen Grund zu Beunruhigung darstellen!

 

Tipps zum richtigen Umgang mit dem Fremdeln:

  • Personen nach und nach in verschiedene Aktivitäten einbinden, z. B. beim Spielen und Füttern
  • Geduld haben
  • Eltern sollten sich nicht davon schleichen, sondern ankündigen, dass sie gehen
  • Eltern können kurz das Zimmer verlassen und die Abwesenheit mit der Zeit steigern

Wann hat das Fremdeln ein Ende?

Die Fremdelphase lässt circa zwischen 12 und 18 Monaten nach. Denn dann ist beim Kleinkind die sprachliche Kommunikation besser ausgereift. So kann das Kind besser mit neuen Erfahrungen umgehen.

 

 

Clevere Eltern wissen also, dass ihr Kind niemanden beleidigen möchte und sie niemals aus Berechnung in Verlegenheit bringen würde. Das Fremdeln ist so normal wie das Zahnen und aus Sicht des Babys ist es eine Liebeserklärung an seine einzigartigen Eltern.

Was sagt ihr dazu?

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