Eigentlich dürfte Eltern das nicht überraschen. Es ist ja nun doch weitgehend bekannt, das Babys in ihrer Entwicklung die Entwicklungsstufen nach Freud durchlaufen. Darunter fällt auch die „orale Phase“, bei der die Welt eben mit dem Mund erforscht wird. Das Baby lutscht an der Hand und nimmt alles in den Mund. Der Entdeckerdrang kennt da keine Grenzen, leider auch kein Ekelgefühl oder drohende Gefahren. Sobald die Kleinen anfangen sich selbst fortzubewegen ist es deshalb ungemein wichtig die Wohnung kindersicher zu gestalten und das Kind im Freien gut im Auge zu behalten, um es vor gesundheitsgefährdenden Dingen zu schützen. Zeitgleich darf man manch Testobjekt ruhig gelassen hinnehmen, auch wenn es uns die Nackenhaare aufstellt.
Wann beginnt die orale Phase?
Man kann grundsätzlich nicht genau sagen wann die orale Phase bei Babys beginnt. Meistens dann wenn die Kinder Gegenstände selbstständig greifen können und das geschieht circa ab einem Alter von 4. Monat. Enden tut die orale Phase mit etwa eineinhalb Jahren, was natürlich von Baby zu Baby variieren kann. Nach dem Ende der oralen Phase beginnt die anale Phase (Trotzphase) mit circa 2 Jahren.
Lange haben Eltern die Kontrolle
Solange die Kleinen liegen und sich noch nicht auf ihre eigene Entdeckerreise begeben können, kann man dem Baby die verschiedensten Dinge anbieten. Greifringe aus Holz, Holzklötze, bunte Dosen (ohne Schadstoffe) oder Kuscheltiere. Die nass gesabberten Stofffreunde mögen für uns eklig sein, doch hochwertige Kuscheltiere sind, auch so ausgiebig mit der Zunge auf Geschmack und Form getestet, nicht gesundheitsschädlich.
Dann wird es Zeit die Wohnung kindersicher zu machen
Wenn die Kleinen beginnen zu robben, krabbeln oder gar schon zu laufen ist es höchste Zeit die Wohnung einmal gründlich auf Gefahrenquellen abzusuchen.
Gefährlich für Babys und Kleinkinder sind:
Ist man aktuell gezwungen mögliche Gefahrenquellen herum stehen zu haben (beispielsweise weil man gerade dabei ist zu putzen und gewisse Oberflächen einweichen möchte) und man kurz den Raum verlassen muss, so ist ein Laufstall sinnvoll, in den man das Baby für einen Moment setzen kann. Das allseits beliebte „Nein“ auf Fehlverhalten ist zwar grundsätzlich angebracht, der Entdeckerdrang von Kindern allerdings ist weit größer als man sich vorstellen kann, weshalb man sich auf den Gehorsam von Kindern niemals verlassen sollte.
Nicht alles was wir als eklig empfinden ist tatsächlich hoch gefährlich
Vieles, das die Neugierde der Kleinen in der oralen Phase weckt ist weit harmloser als wir Eltern es empfinden. Wenn sich das Baby genüsslich die Staubflusen in den Mund steckt und im Sandkasten Löffel für Löffel des Sandkuchens verdrückt, mag es uns die Haare aufstellen. Dieser Entdeckerdrang ist aber harmlos und kann mit ruhigem Gewissen hingenommen werden. Auch die ersten Geschmacksverirrungen betreffend dem Hundefutter mögen bei uns Brechreiz verursachen. Gefährlich aber ist ein Happen Hundefutter nur dann, wenn der Hund nicht entwurmt ist oder er aggressiv auf den Nahrungsdieb Baby reagiert.
Wenn viele Babys gemeinsam auf den Decken liegen oder herum krabbeln kommt es auch oft vor, dass ein Spielzeug zum gemeinsamen „Sabber-Objekt“ wird. Dieses Tauschen von Viren mag vielleicht nicht unbedingt optimal sein, aber es ist noch lange kein Weltuntergang.
Grundsätzlich genügt zur Reinigung von Spielzeug und Kuscheltieren warmes Wasser. Das Behandeln mit Desinfektionsmitteln kann man ruhig etwas beschränken.
Tipps zur Unterstützung der oralen Phase:
- Wohnung kindersicher machen (spitze, giftige, kleine Gegenstände außer Reichweite bringen)
- die Umgebung sauber und hygienisch halten
- abwechslungsreiches Spielzeug (mit verschiedenartigen Oberflächen)