Geburtsvorbereitungskurse – Meine Erfahrungen

schwangere Frauen sitzen im Geburtsvorbereitungskurs

Manche machen ihn nur beim ersten Mal, manche gar nicht und manche können gar nicht genug kriegen und möchten bei der nächsten Gelegenheit wieder hin – der Geburtsvorbereitungskurs. Ich bin das zweite Mal schwanger und habe mich dazu entschieden wieder einen Kurs zu besuchen. Diesmal ganz bewusst ein Kurs für Mehrgebärende. D.h. Für Mütter, die bereits ein Kind zur Welt gebracht haben.

Mein 1. Geburtsvorbereitungskurs

Bei meiner Tochter hatte ich damals einen Kurs für Erstgebärende gewählt. Vorteil eines nicht gemischten Kurses ist es, dass dort alle unerfahren sind. Niemand weiß was auf einen zu kommt, niemand hat präzise Vorstellungen wie eine Geburt laufen wird. Viele haben die selben Ängste oder Bedenken und haben ähnliche Erwartungen an den Kurs. Meine persönlichen Hauptgründe einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen waren die Möglichkeit sympathische andere Schwangere kennen zu lernen und sich bewusst an einem Abend der Woche Zeit für seinen eigenen Körper, die eigene Schwangerschaft und das neue Leben zu nehmen.

Was einem die Hebammen näher bringen möchten sind dann die weiteren Gründe, wegen denen ich natürlich auch gerne teilgenommen habe. Ammenmärchen zur Geburt, dem Schmerz oder dem Ablauf werden ein für alle mal ausgelöscht. Man bekommt Atemtechniken näher gebracht, dem Partner wird in Partnerstunden die Angst vor der Geburt genommen und erklärt, was er zur der Entbindung beitragen kann, wie er die Frau unterstützen kann.

Fazit dieses Kurses im Bezug auf meine erste Geburt
Zu aller erst: Freundinnen habe ich keine gefunden. Wir waren alle sehr mit uns selbst beschäftigt, kamen aus unterschiedlichen Berufsgruppen, waren unterschiedlich alt und hatten bis auf die Schwangerschaft – die für jeden neu war – keine Gemeinsamkeiten. Meine sehr entspannte Grundeinstellung zur Geburt hatte ich eigentlich schon vor dem Besuch des Geburtsvorbereitungskurses. Die Informationen die ich dort erhalten habe, haben mich aber da hin gehend auch zusätzlich noch beruhigt. Was mir besonders geholfen hat war die beigebrachte Atemtechnik. Ich konnte mich sehr gut entspannen und hatte stets die Worte meiner Hebamme im Ohr: „Entspanne deinen Mund, atme mit einem A oder O… man darf dich ruhig hören!“ Ich fand die Übungen während der Unterrichtsstunden absolut peinlich und ertappte mich dann bei meiner eigenen Entbindung doch einige Male bei der Anwendung. Sicherlich wäre ich auch ohne Kurs durch die Geburt gekommen, die Hebamme im Kreißsaal hätte mich auch bestimmt gut angeleitet. Aber selbst zu wissen was hilft gibt einem zusätzlich Sicherheit und Selbstbewusstsein. Daher – jederzeit wieder!

Der 2. Geburtsvorbereitungskurs

Ich war nun zwei Mal in meinem neuen Kurs. Im Unterschied zum ersten Geburtsvorbereitungskurs sitzen dort nun MAMAS. Alles Mütter mit verschiedenen Leidensgeschichten oder unterschiedlichen, tollen Geburtserlebnissen. Im Gegensatz zum Kurs für Erstgebärende fiel mir eines sofort auf: Es wird sich sofort unterhalten. Ganz egal wie alt die Mütter sind, wo sie vor ihrem Kind gearbeitet haben oder wie ihr Freundeskreis aussieht – es sind alles Mütter. Alle haben wir schon eine Geburt erlebt, alle haben Nächte ohne Schlaf hinter sich, Stillprobleme, Kinderkrankheiten und und und… es gibt so unendlich viele Themen über die man sich unterhalten kann wenn man Kinder hat. Allein dadurch entstand im zweiten Kurs sofort eine andere Atmosphäre.
Was sich natürlich stark vom ersten Kurs unterscheidet sind die behandelten Themen. Im Gegensatz zur unerfahrenen Schwangeren kommen viel mehr Fragen auf zu

  • Stillproblemen nach der ersten Geburt
  • Schlafproblemen bei Neugeborenen
  • Verhalten dem Geschwisterkind gegenüber
  • Geburtsverlauf bei der zweiten Schwangerschaft

Atemtechniken, Geburtspositionen und die medizinische Aufklärung treten diesmal weit mehr in den Hintergrund. Vielmehr geht es um das Aufarbeiteten der vergangenen Geburt. Im Vordergrund steht der Austausch von positiven Erlebnissen und natürlich der Abbau von Ängsten aufgrund negativer Erlebnisse während der Geburt.
Bisher genieße ich natürlich vor allem die Zeit mit meinem ungeborenen Kind. Ich erlebe in diesen zwei Stunden pro Woche bewusst mein Baby ohne von meiner Tochter abgelenkt zu werden. Denn im Alltag mit einem Kind geht die zweite Schwangerschaft leider viel zu oft unter. Mir diese Auszeit zu nehmen ist mir unglaublich wichtig. Egal wie viel ich aus dem Kurs mitnehmen werde. Ich habe mir auf jeden Fall Zeit für den Kleinen genommen. Und das gibt Kraft und tut gut. Und sollten sich doch noch Freundschaften entwickeln, naja, warum denn nicht?! 🙂

 

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