11. SSW (Schwangerschaftswoche)

11. Schwangerschaftswoche

 

In 14 Tagen ist es endlich geschafft und die kritische Grenze von 12 Wochen ist überstanden. Nur noch wenige Tage der Schwangerschaft zählen zum ersten Schwangerschaftstrimester. In den letzten Wochen haben sich sämtliche Körperteile und Organe entwickelt. Von nun an wird das werdende Menschenkind vor allem noch wachsen. In den nächsten drei Wochen verdoppelt es sogar seine aktuelle Körpergröße.

 

Entwicklung des Babys in der 11. SSW

Der Fötus ist nun bereits so groß wie der Daumen eines Erwachsenen. Mit 3 bis 4 cm bringt er nun ca. 15 Gramm auf die Waage. Da der genaue Zeitpunkt einer Befruchtung nur selten exakt zu bestimmen ist, darf man sich allerdings nicht verunsichern lassen, wenn die eigenen Werte abweichen. In den kommenden sechs Wochen der Schwangerschaft wird der Fötus fast nur noch wachsen und an Gewicht zulegen.

Die Organe sind annähernd fertig entwickelt und bereits an den richtigen Stellen des Körpers platziert. Die Blase und das gesamte Harnsystem kann nun die Arbeit aufnehmen. Das Baby hat nun Geschmacksknospen auf der Zunge und kann in gewissen Maßen Geschmäcker über das Fruchtwasser wahrnehmen. Auch der Schluckmechanismus hat sich entwickelt und wird täglich trainiert. Das Herz, welches zu Beginn vor der Brust schlägt, wird nun vom Brustkorb umschlossen und geschützt.

Bei guter Kindslage kann der Frauenarzt nun während dem Ultraschall auch die Herztöne deutlich hörbar machen. Ein tolles Gefühl, wenn man das Leben in sich hörbar wahrnehmen kann. Das Herz des Fötus schlägt mit 120 bis 140 Schlägen pro Minute fast doppelt so schnell wie das eigene.

Auch das Aussehen des Fötus gleicht immer mehr einem fertigen Baby. Da nun mehr Hautschichten vorhanden sind und erste Fettreserven angelegt werden scheint die Haut nicht mehr so durchsichtig. Die Hände eines Fötus sind beeindruckend. Die Schwimmhäute sind in der 11. SSW nun verschwunden und Fingernägel, sowie Zehen beginnen zu wachsen. Das gesamte Knochenskelett beginnt härter und stabiler zu werden. Auch die Anlagen für die ersten Zähne wachsen unter dem Zahnfleisch. Kleine Härchen bilden einen dünnen Flaum, der den Körper komplett überzieht und vor dem Fruchtwasser schützt. Aufgrund der noch großen Fruchtwassermenge im Vergleich zur Größe des Kindes kann es noch nicht auf äußere Reize reagieren.

 

Die Mutter in der 11. SSW

Bei den monatlichen Untersuchungen wird der Frauenarzt stets die Lage der Gebärmutter ertasten. Vermerkt wird im Mutterpass dann der Abstand zwischen Gebärmutter und Bauchnabel. Der Uterus liegt aktuell bereits höher als die Beckenknochen. Folgende Symptome und Beschwerden können in bei der werdenden Mutter in der 11. SSW auftreten…

  • Viele Frauen bemerken in dieser Woche ein starkes Durstgefühl. Da der Körper bereits Blutreserven für die Geburt anlegt, bedarf er hierfür ausreichend Flüssigkeit. Man sollte möglichst 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen um diesen Bedarf zu decken. Der Kaffeegenuss sollte allerdings auf maximal zwei Tassen am Tag gedrosselt werden.
  • Das erhöhte Blutvolumen kann mitunter auch Auslöser für Zahnfleisch- und Nasenbluten sein.
  • Die größere Flüssigkeitsaufnahme führt unweigerlich auch zu einer vollen Blase, woraus auch durch den Druck der Gebärmutter zum häufigen Aufsuchen der Toilette resultiert.
  • Nach wie vor leiden viele Frauen in der 11. SSW unter Verstopfung. Diese sollte man aber nicht selbst behandeln. Auch natürliche Mittel wie Rizinusöl können in der Schwangerschaft Probleme bereiten. Dieses beispielsweise kann zu Wehen und damit einer Frühgeburt führen. Deshalb unbedingt Rücksprache mit einem Arzt halten.

Jetzt wird’s kuschelig

Eine der besonders schönen Begleiterscheinungen der Schwangerschaft: Viele sonst schnell frierende schwangere Frauen freuen sich im Augenblick über warme Hände und Füße. Durch die starke Durchblutung des Körpers werden diese bis in die Spitzen erwärmt. (Übrigens: Auch andere Körperstellen der Frau sind besser durchblutet…vielleicht ein bisschen mehr Lust als sonst?)

Ein Strich in der Landschaft
Vielleicht zeichnet sich auf der Bauchdecke bereits eine dünne Linie an Pigmenten ab. Die sogenannte Linea Negra kann schon in der 11. SSW erscheinen und bis weit in die Stillzeit erhalten bleiben.

Der Partner in der Schwangerschaft
Oftmals fühlt sich der Partner von der Schwangerschaft ausgeschlossen, da er bisher keine Veränderungen an der Frau wahrnehmen kann und von den Schwangerschaftsbeschwerden und Schwangerschaftshormonen nichts spüren kann. Deshalb sollte man den Partner unbedingt einbeziehen, in dem man mit ihm Untersuchungsergebnisse etc. bespricht und ihn über alle Veränderungen oder Möglichkeiten informiert. Der Austausch zwischen den Partnern ist besonders jetzt wichtig.

 

 

Mögliche Zusatzuntersuchungen in der 11. SSW

In der ersten großen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche wird der Frauenarzt normalerweise über mögliche Zusatzuntersuchungen informieren, die gerade bei genetischer Veranlagung zu Missbildungen oder Behinderungen und bei Risikoschwangerschaften empfohlen werden. Wenn keine Risikoschwangerschaft vorliegt, übernimmt die Krankenkasse diese zusätzlichen Untersuchungen im Normalfall nicht.

Chorionzottenbiopsie

Zwischen der 11. und 13. Schwangerschaftswoche ist es möglich anhand der Entnahme von Gewebe der Plazenta (des Mutterkuchens) eventuelle Trisomien wie dem Down Syndrom oder Stoffwechselerkrankungen nachzuweisen. Meist erhält man hierbei allerdings nur Wahrscheinlichkeiten, welche durch eine weitere Untersuchung wie der Fruchtwasseruntersuchung belegt oder ausgeschlossen werden können

Nackenfaltenmessung bzw. Ersttrimester-Screening

Anhand des Ultraschalls werden bestimmte Merkmale für genetische Erkrankungen, wie dem Downsyndrom, sowie bestimmte Skelett- und Herzfehler erkennbar. Bei einer auffällig dicken Nackenfalte des Fötus wird meist der Triple-Test, ein Bluttest der Mutter, in dem bestimmte Hormone getestet werden hinzu gezogen. Auch hier erhält man leider lediglich Wahrscheinlichkeiten, die durch eine Fruchtwasseruntersuchung weiter bewertet werden können

Toxoplasmose

Zum Toxoplasmose-Test rät man vor allem Tierbesitzern, ist aber grundsätzlich sinnvoll, da man sich völlig unbemerkt anstecken kann. Die Toxoplasmose-Infektion selbst ist grundsätzlich eine harmlose, kurze Erkrankung, welche lediglich in der Schwangerschaft weitreichende Folgen für das Kind haben kann. Ist man bis zur Schwangerschaft noch nie an Toxoplasmose erkrankt sollte man zwingend auf Fleisch, sowie Rohmilchkäse und vor allem den Kontakt zu Katzen vermeiden.

Zytomegalie

Leider wird nur selten von Ärzten auf diese Erkrankung hingewiesen, welche wie die Toxoplasmose lediglich in der Schwangerschaft gefährlich für das Kind ist. Meist sind es Kindergärtnerinnen oder Erzieher, denen zum Test auf einen positiven Titer geraten wird, da besonders Kinder für die Übertragung verantwortlich sind. (Mein Sohn ist sehr wahrscheinlich aufgrund einer solchen Erkrankung in der Schwangerschaft heute hörgeschädigt. Deshalb rate ich, den Arzt auf einen solchen Test anzusprechen, falls er es nicht selbst tut)

 

10. SSW                                                                                        12. SSW


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